Story-Time

Guten Abend!
Tet Suwan findet - dass heute mal wieder eine Story Time fällig ist - diesmal half aber kein Würfel - sondern eine Zeichnung die entstand und meine Gedanken weitergetragen hat - bis hin zu einer kleiner Story...



Der Blick durch das Fenster
 
"Isabelle!"

Isabelle liebte es am Fenster zu sitzen und die Menschen zu beobachten. Natürlich liebte sie auch die Natur - die Tiere - aber die Menschen waren doch ihr liebstes Anschauungsobjekt. Sie genoss die Geschichten die Sie zusammen mit ihnen da draußen erleben konnte. So konnte sie auch die ein oder andere Gefühlskausalität mit erleben - ohne auch nur ein enzigen Fuß nach draußen zu setzen. Die Gefühle der Anderen waren - bzw. wurden ihre Gefühle. Die Erfahrungen die die Anderen machten, machte sie auch. Sie lebte das Leben der anderen - und dass einzig und allein mit dem Blick durch das Fenster. Der Blick. Der Blick ist auch das Einzige was ihr noch gebleiben war.


Meine Augen können noch immer nach draußen gehen! - So sagte Isabelle immer - denn schon lange konnte sie selber nicht mehr nach draußen gehen. Ihre Beine trugen sie nicht mehr vor das Fenster - allein ihr Blick nahm sie mit auf eine Reise nach draußen.  Die Menschen dort vor dem Fenster durchlebten Freude, Liebe, Schmerz und Leid und da Isabelle lange selber nichts mehr fühlen konnte - waren die Gefühle der Anderen ihre Welt geworden. Eine Welt die sie aus ihren Rollstuhl brachte - weit weg - in eine andere - schönere Welt. Doch nur all zu oft verlor sich Isabelle in den Geschichten der Anderen - sie vergaß ihre eigene - sie vergaß sich!

Und so hörte sie auch oftmals nicht - wenn man nach ihr rief...

"Isabelle! Isabelle!"

Es war ihre Mutter die sie rief - und wie immer brauchte Isabelle lange um dem Klang der Stimme ihrer Mutter nachzugehen. Sie war gefangen in der Welt vor dem Fenster - zu der sie selber nicht mehr zählte - seitdem eine Krankheit ihr die Fähigkeit zu hüpfen und zu laufen nahm. Seit diesen Tagen waren auch nicht nur ihre Beine taub - auch ihre Seele schien leer und Empfindungsfrei.

"Isabelle! Du bist nicht taub und stumpf - du bist immer noch meine kleine liebe Tochter - mit soviel Gefühl und Leben! Ich weiß du kannst mich hören und kannst auch meine Verzweiflung wahrnehmen."

Isabelle wusste um ihre Mutter sehr genau - aber es fiel ihr so schwer - das Leben war in jungen Jahren ihr schon zu Last geworden - sie konnte ihren Weg - unter all den Wegen der anderen nicht mehr ausmachen - und vor allem die Ironie die sich hinter dem Wort "Weg" versteckte - wie könne sie denn jetzt noch ihren Weg überhaupt gehen?!

"Isabelle - auch ich weiß um deine Verzweiflung. Wir sind uns einfach viel zu ähnlich - als dass wir nicht wissen was in dem anderen vor sich geht. Drum will ich dir sagen - ich kenne deinen Schmerz - ich will dir aber einen Weg zeigen aus diesem Schmerz heraus - doch dafür musst du wieder dein Leben selber leben!
Man lebt nicht durch die anderen - man lebt durch sich selbst! Gib dir selbst Beine - erlaube dir die Vorstellung ungebunden von Hilfsmitteln zu sein - erlaube dir ein Leben wie die anderen zu leben - nur mit der Besonderheit - dass es dein Leben ist - und ich - ich helfe dir dabei!"

Eine schwere Aufgabe wird das - so dachte sich das Isabelle - aber ihre Mutter hatte recht - der Blcik nach draußen durch das Fenster ist schön - aber ich will selber leben - selber fühlen - ...

"Mutter - ich werde es versuchen!"
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Wir können nicht alle ein perfektes Leben haben - wir haben Höhen und Tiefen - wir durchleben Momente der Verzweiflung und des Glückes - mal wollen wir ewig leben - mal wollen wir dieses Leben so schnell wie möglich beenden...

Tet Suwan ist bewusst - dass diese Geschichte vllt nicht wirklich rund ist - ich hätte höchstwahrscheinlich noch ewig daran schreiben können - und vllt werd ich das auch mal - eine etwas längere Gechichte wäre ja nicht so schlecht - aber warten wir mal ab - erstmal würde ich sagen - leben wir schön unser eigenes Leben bevor wir neue Geschichten der Anderen weiter spinnen - erstmal leben wir selber!

So lebt denn in den Donnerstag hinein!

Tet Suwan

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