Stille...

"...es ist so still geworden bei dir Tet?"

"Ich weiß, es ist einfach so leer in mir..."

"Gibt es denn keine Geschichten mehr, die du schreiben willst?"

"Doch, ich will, aber manchmal reicht der Wille nicht aus."

"Was brauchst du Tet Suwan?"

"Kann ich dir etwas geben, dass dich wieder zum Schreiben bringt?"

"Was ich brauche?

Eine gute Frage, ich brauche mich, meine Gedanken, meine Gefühle.

Mein innerstes Ich muss sich wieder nach außen trauen.

Es muss die Augen aufschlagen, wie die neuen Flügel eines Schmetterlings, gerade noch Raupe gewesen."

"Aber dein innerstes Ich war doch bereits draußen.

Was ist passiert?"

"Zuviel ist passiert..."


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Das Leben ist einfach passiert. Es gab kein Raum für Gefühle.

Das Leben ist manchmal schwer und manchmal leicht.

Bewegt sich auf und ab.

Man denkt im Hochflug wie schön es ist und toll.

Dann fällt man - erst ein bisschen - und noch ist der Wind im Gesicht schön.

Doch dann nimmt der Wind zu. Man fühlt sich unsicher und findet keinen Halt.

Kurz vorm Aufprall trudelt man und landet...

...sanft...

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Vielleicht also kann ich sanft wieder anfangen, mal wieder hier, mal wieder dort schreiben lernen. Auch mal wieder malen, denken, fühlen. Alles wieder ausprobieren, sich wieder besser spüren. Sich wieder besser fühlen. Also starten wir sanft wieder in den Blog, nachdem wir erstaunlicherweise sanft gelandet sind.

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Das Puzzleteil


"Was fehlt dir?"

"Wieso fragst du?"

"Du schaust wild umher und wirkst verstreut. Du schaust hier und da. Du musst doch etwas suchen?"

"Ich such nichts."

"Und warum benimmst du dich denn so?"

"Mmh...

Ehrlich gesagt weiß ich das nicht.

Ich fühle mich unwohl, unausgeglichen, unruhig, irgendwas fehlt.

Da hast du also schon Recht, aber ich weiß nicht was.

Es fühlt sich so an, als ob etwas fehlt.

Aber du siehst ja, es mangelt mir offenkundig an nichts."

"Du meinst also, du hast alles was man braucht?

Deine äußerlichen Grundbedürfnisse sind gedeckt?"

"Ja.

Und doch gibt es da eine leere Stelle in mir, so fühlt es sich an."

"Wie fühlt es sich an?"

"Es fühlt sich irgendwie so an wie ein fast fertiges Puzzle, nur das ein Teil fehlt. Verrück oder? Ein Teil fehlt, ansonsten ist es fertig."


Ein Puzzleteil fehlt. Je nachdem, ob es viele kleine Puzzleteile sind, oder nur grobe große, fühlt sich dieses fehlende letzte Puzzleteil entsprechend unterschiedlich an. Fehlt in einem groben Bild aus groben großen Teilen, ein Teil, dann merkt man es sehr schnell, man kann es nicht übersehen. Es ist offensichtlich nicht vollendet, das Puzzle, das Bild. Man muss es aktiv suchen, denn nur wenn dieses Puzzleteil seinen Platzt gefunden hat, ist das Bild im Ganzen zu genießen.

Ist es aber ein Bild aus so vielen kleinen Teilen, dann mag man manchmal ein fehlendes Puzzleteil gar nicht so wirklich wahrnehmen. Es fällt kaum auf, dass es nicht da ist. Manchmal zeigen einem unterschiedliche Perspektiven sogar ein ganzen heiles Bild. Die kleine Lücke fühlt man nicht im Blick, in der Außenwahrnehmung. Aber im Inneren spürt man es. Eine kleine stechende Leere, die einen irgendwie zugrunde richten kann, wenn man sie nicht rechtzeitig bemerkt. Denn meistens findet sich das fehlende Puzzleteil unter dem Tisch auf dem man gepuzzelt hat. Das kleine findet sich also unter oder auch hinter dem eigentlichen Bild, dem Puzzle. Manchmal muss man sich nur trauen, hinter dem Puzzle nach zu schauen.

Und dann?

Dann ist man auf einmal Ganz!

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Erlauben wir uns also auf die Suche hinter dem Bild zu gehen und das letzte noch so kleinste fehlende Puzzleteil zu suchen, was noch im gesamten Sein fehlt und uns damit endlich vollenden!




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