Story Time - Geburtstagsgeschichte "Schildi"

Da hat es Tet Suwan nun endlich mal wieder geschafft etwas zu schreiben - und diesmal ist es eine längere Geschichte geworden - und sie entstand aus einem schönen Anlass heraus - ein liebes Mädchen - dass mir durch eine gute Freundin bekannt ist wurde volle und ganze 10 Jahre alt - also bekamm sie ihre ganz eigene Geschichte:


Die Wunder-Wander-Schildkröte "Schildi"



Einst wanderte ich auf den entlegensten Wegen und machte die interessantesten Entdeckungen. Über Berge und Täler führten mich meine Füße wobei der Untergrund zu leben schien. Ich spürte einen starken Herzschlag der so faszinierend war wie die Umgebung die mich voll und ganz in den Bann zog. Noch nie unternahm ein Mensch solch Reisen auf solchen Wegen!

Magst Du es einmal versuchen diese Wege zu erklimmen und ihnen näher zu kommen?! Damit auch Du einmal in meine Spuren treten kannst?!

Wenn dem so ist und Dich die Neugier packt was es alles so zu entdecken gibt - hör gut zu und lausche meiner Geschichte von „Schildi“ - eine von den seltenen Wunder-Wander-Schildkröten:

Es war früh am Morgen - die Sonne verbarg ihr Antlitz noch hinter den dunkelsten Schichten der Erde - nur ihren Freund den Mond vermag sie so gut es ging auszuleuchten - ich aber stand im Dunkeln. Ich - das ist ein 10 Jahre altes Mädchen - man möchte fast meinen eine erwachsene Frau - die voller Lebenslust ihr Leben zu gestalten wusste - meine Energie war grenzenlos und ebenso meine Fantasie. Allem vermochte ich auf dem Grund zu gehen - mein Mut und meine Stärke unterstützten mich dabei. Charlotte ist mein Name - doch alle nennen mich Lotti!
Lotti ist im Übrigen sehr erfreut darüber, dass ihr meiner Geschichte Leben einhauchen wollt - denn was wäre eine Geschichte ohne Zuhörer - was wäre eine Geschichte ohne jemanden der diese Zeilen lesen würde...

Meine Freunde - ich danke euch und berichte nun weiter: denn da stand ich nun eines schönen Morgen im Dunkeln und wusste nicht wo meine Füße mich hintragen sollten. Die Dunkelheit hat zu eigen, dass man nicht allzu viel sieht - selbst mit meiner schickesten Brille konnte ich nicht viel erkennen - auch wenn ich sie liebe - meine dicke rote Brille - dunkel bleibt dunkel - da helfen keine Gläser. Und so setzte ich - zu Beginn zaghaft Fuß vor Fuß und gelangte immer weiter weg von meinem Ausgangspunkt. Zu erst schien es ein Weg aus Asphalt - eine Straße - unbefahren - unbeleuchtet - dann merkte ich Erde und darauf feuchtes Laub - bis dann daraus Sand wurde - da ich keine Schuhe trug killerten mich die Sandkörner zwischen den Zehen. Weil ich wissen wollte wie es weiter ging nahm die Schüchternheit zwischen Füßen und Untergrund stetig ab - ich ging immer schneller - das setzen des einen Fußes vor den anderen erfolgte nun energischer - und so wurde aus Sand Wasser! Nur kurz wagte ich es nicht weiter zu gehen - aber ich wusste - dass ich da durch muss - dass das Wasser nur eine kleine Etappe darstellte. Und so wurden erst meine Füße ganz nass - dann meine Beine - das gehen viel mir immer schwerer - Wasser besitzt nämlich die Eigenschaft einen größeren Widerstand zu haben als die gute leichte Luft.

Aber ich nahm alle meine Kraft zusammen und ging dem Wasser entgegen. Bald war es mir sogar möglich zu schwimmen - ich bin eine gute Schwimmerin - am liebsten hab eich es allerdings wenn mich große Rutschen zum Wasser geleiten - das killert immer so schön im Bauch und macht einen Heidenspaß - doch hier wurde aus Spaß langsam aber sicher Ernst. Das Wasser war so tief geworden, dass ich mich nicht mal mehr zwischendurch vom Schwimmen erholen konnte - um keine Panik zu bekommen begann ich zu hoffen - hoffen darauf dass jeder Weg ein Ziel hat - auch wenn ich den Weg nicht sehe und auch wenn ich das Ziel nicht kenne!

Zu meiner Erleichterung bemerkte ich nicht weit ab von mir eine Art grüne Insel - die Morgendämmerung die nun begann machte es mir möglich meine Umgebung etwas besser wahrzunehmen - und so war ich froh um diese schicke grüne Insel. Ich steuerte also die Insel an und war sehr froh wieder festen Boden unter meinen Füßen zu spüren. Schlagartig fühlte ich mich wohler - mit den ersten Schritten auf dieser Insel bemerkte ich Wärme und Nähe und einen leisen Klang - ein Pochen - ein „bum- bum-bum“ - mir war nicht ganz sicher ob dieses Schlagen - was einem Herzschlag doch sehr Nahe kam - meiner war oder von jemandem anderen der mir den Weg erklären könnte den ich hier gerade zu gehen habe...

Aber erst mal nahm ich mir vor diese Insel zu ergründen - diese Insel - die meine grüne Rettung darstellte war an Pflanzen und Bäumen reich - Wege zu erkennen erschien mir zunächst nicht einfach - aber einmal hinter die ersten großen Schicht an Bäumen geschaut erkannte man eine Pracht aus tausenden Wegen - und jeder einzelne Weg lud mich ein ihn zu betreten. Der erste Weg den ich mir aussuchte führte mich auf einen hohen Berg - es schien gar nicht aufzuhören - immer höher und höher - und die Bäume wurden immer kleiner und kleiner - ich musste all meinen Mut zusammennehmen um meine Füße davon zu überzeugen weiter zu gehen - immer weiter nach oben. Die Angst abzurutschen war da - und auch durchaus berechtigt - da der Boden leicht matschig war. Aber was soll ich euch sagen - mein Mut ging als Sieger hervor - ich kam als Bezwingerin und so war es mir möglich auf dem Gipfel des Berges zu stehen. Dort angekommen sah ich das Wasser um die grüne Insel herum - schön war es das offene Wasser zu sehen - es schien ruhig und doch in Bewegung - die Bewegung lies sogar erahnen, dass ich meinen Weg weiter fortsetzte. Hierzu war es nun nicht mehr von Nöten selbst das Wasser zu verdrängen. Ich konnte die zeit nutzen die Insel zu erkunden - die auf einer Art sehr hilfreich schien - aber doch auch voller Mysterien.

Denn Warum bewegte sich die Insel vorwärts?!
Was machte diese Insel so besonders?!
Wo bringt mich diese Insel hin?!

Da ich nicht ewig auf dem Berg der Insel verweilen wollte machte ich mich an den Abstieg - welcher sich als eine wahhaft außergewöhnliche Rutschpartie herausstellen sollte. Einmal auf dem Popo gelandet ging es abwärts - hui.....
Bei dieser Abfahrt merkte ich um mich herum ein Surren und Flattern - als wenn ich nicht alleine den Berg hinunter sausen würde - kleine Geister begannen zu kichern - und auch ich begann alsbald lauthals zu lachen. Denn ein Weg hinab in die Tiefen - aus denen man gerade gekommen war - kann spaßig sein - denn man kommt am Ende auf den Boden der Tatsachen zurück.

Unten angelangt musste ich mir mein Bauch halten vor lachen und feststellen, dass ich voller Matsch war - aber was macht das schon - ein wenig Dreck hat noch niemanden geschadet. Nachdem mein Bauch sich wieder gefangen hatte hörte auch das Surren und Kichern auf - die kleinen Geister um mich herum begannen in einem Glitzertanz zu vergehen. Und doch schienen an so einem Ort - solche kleine Wesen selbstverständlich zu sein - kein Ort kommt ohne seine Geister, Elfen oder Feen aus - keine Welt kann so Trist und Freudlos sein. Beflügelt von diesen Gedanken und diesen guten Geistern die um mich herum zu sein schienen setzte ich meinen voller Matsch besetzten Körper weiter in Bewegung.

Es gab hier die schönsten Bäume zu entdecken - hoch waren sie - größer als ich - und das obwohl ich eine stolze Größe besitze - die nur noch durch die Größe meines Herzens übertroffen werden konnte. Aber lasst mich euch auch berichten von den süßesten Früchten die ich zu Kosten vermag - die vor Farbenfreude nur so lechzten. An einigen Früchten allerdings traute ich mich nicht heran - sie schienen ein Gesicht zu haben - eine Seele - und als ich diese pflücken wollte stöhnten sie leise als ob ihnen ein Schmerz zugefügt wurde. Und so erkannte ich welche Früchte für mich bestimmt waren zum Essen und welche nicht. Die grüne Insel lehrte mich den Umgang mit ihr - und da ich den Umgang mit dem Gegenüber zu schätzen wusste gab ich mich den Gebräuchen der Insel dankbar hin.

Und auch als es mich auf einen der Wegen schauderte - weil ich dunkle Täler nicht links liegen lassen konnte - zeigte mir die Insel mit leuchtenden Pilzen den sicheren Weg - sie sahen von Nahem aus wie kleine Nachtischlampen - ihnen verdankte ich es dass ich nur immer kurz Angst verspühren musste und ich dann doch ungehindert meinen Weg gehen konnte. Dabei begleitete mich natürlich der stetige Klang des Pochens - ich wusste um meinen Herzschlag und dieser wurde ergänzt durch einen zweiten. Wenn meiner schneller schlug - schlug auch dieser schneller - war ich zufrieden und voller Ruhe und verlangsamte sich mein Schlag des Herzens so tat es dies auch. Ich fühlte mich verbunden - mit der Insel - diesem grünen Schiff was mich voran brachte - was mir so viel zu entdecken gab - was mir soviel geheimnisvolles offenbarte und doch wollte ich nicht auf ewig hier verweilen - ich wollte meinen Weg selbständig zu Ende führen.

So trat ich den Weg nach vorne an und durchquerte die Schar an Bäumen und Sträuchern - und wollte Richtung Wasser - zum Anfang - oder auch zum Ende der grünen Insel - doch als ich die letzte Reihe der Bewucherung hinter mich lies - sah ich eine zweite kleine Insel vor mir - nicht ganz so Stolz an Bewuchs - aber doch grün. Nur ein Rinnsal an Wasser trennte die beiden grünen Inseln - ich stockte kurz und ging dann durch das Wasser hinüber. Als ich auf der wahrlich überschaubaren kleineren Insel angekommen war hebte sich diese empor und es stockte mir der Atem...

Ich befand mich mitten auf dem Kopf einer riesengroßen Schildkröte!!!

Dies alles erklärte die Bewegung - die Bewegung die diese Insel nach vorne trieb - es war kein Schiff - keine treibende Insel - es war eine Schildkröte auf dem Weg übers Wasser und ich hatte die Ehre dieser Schildkröte Gesellschaft zu leisten auf ihrem Weg durch das kühle kühle Nass.

Endlich verstand ich nun auch den zweiten Herzschlag - es war der Schlag des Herzens dieser gigantischen und wunderschönen Kreatur!
Ich setze mich voller Ruhe und Zufriedenheit auf ihren Kopf nieder und genoss die Fahrt in Richtung eines Horizontes den ich nur erahnen konnte...

Doch jede Reise hat ein Ende - jede Überfahrt ist einmal abgeschlossen - und so auch meine - liebe Zuhörer und liebe Leser - auch ich musste von diesem stolzen Kopf herabsteigen um meinen Weg weiter gehen zu können.

Und so kam der Tag im Sonnenlicht daher - es war knapp 8 uhr - an einem 18. Oktober – genau vor 10 Jahren - als ich dieser Schildkröte den Rücken kehren musste. Doch ich hatte Glück -auf der anderen Seite - am Horizont hinter dem Wasser wartete eine Zauberkatze auf mich – „Heidi“ war ihr Name - sie führte mich ins Licht und ins Leben!
Der Schildkröte hingegen mag ich noch einmal begegnen - dann weiß ich auch um ihren Namen - denn in alten Büchern steht geschrieben - dass dies eine Wunder-Wander-Schildkröte ist - die es nur selten in unsere Welt schafft - auf ihrem Kopf sitzend gab ich ihr den Namen „Schildi“ - und Schildi wird es auch sein - die ich am Ende meiner Tage wiedersehen werde und die mich begleiten wird in meinen ganz eigenen grünen Himmel - aber so lange kann ich mit meiner Katze das Leben spielen und weiß um die schönsten und sagenumwobensten Orte dieser Welt.

ENDE?!


Weil diese Geschichte doch sehr lang ist - und damit Lotti einmal meine Stimme dazu hören kann - habe ich versucht seit sehr langer Zeit wieder ein Video hochzuladen - es ist nicht besonders schön - und ja auch ich verspreche mich bei diesem langen Text - aber ich hoffe er gefällt der kleinen großen Charlotte!


Tet Suwan

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