Ein Buch wirkt nach...

... so bin ich also gerade mit einem Buch fertig geworden - mit "dem Buch" - das Buch was ich schon immer und längst gelesen haben wollte...

Selbst Käptn Peng und die Tentakel von Delphi singen:

"Mein Herz wurd von den Roggenfängern geschwängert..." - Backpfeifenernte auf dem Alphabeet
 Und bereits andere Bücher haben mich angeregt J.D Salingers "Der Fänger im Roggen" zu lesen - tja aber erst jetzt habe ich es geschafft mir dieses Buch aus der Bibliothek auszuleihen und von vorne bis hinten durchzulesen - und ich habe geweint - viel und arg - und selbst wenn ich hier davon schreibe kommen mir Tränen - so wirkt es immer noch nach - das Gelesene - ist es nicht schön was Worte anrichten können - ich meine sie können verzaubern - Fantasie anregen - Kreativität erwecken - Gefühle lebendig machen - Tränen erzeugen und Leidenschaft wieder beleben.

Ich bin begeistert - Worte meine Helden - auch Worte eines guten Freundes haben mich zusätzlich zu diesem Buch mal wieder getrieben einen Eintrag zu schreiben wenn man so möchte - der Gedanke, dass auch jemand meine Worte liest und diese Bewegung bringen erfreut mich sehr - und so schreib ich und teile weiter...




Teile dieses Buch und leg es euch ans Herzen - lest es und beobachtet was es mit euch macht - mich hat es an mich erinnert - natürlich bezieht man die meisten Dinge auf sich - das wird auch immer so sein - dafür sind wir wir und nicht jemand anderes - und nachdem ich nun auch endlich gelernt habe - dass es gut ist ich zu sein - darf ich auch sagen - ja das Buch stimmt mich ganz persönlich traurig - die Hauptfigur Holden Caulfield - eine zerissene Persönlichkeit - durch das was erlebt hat und erlebt - seine Gedanken - seine inneren roten Fäden die ihn zu dem machen der er letzendlich ist - die Rolle als Sohn - und ob nun Sohn oder Tochter - diese Rolle wird meistens mit einer gewissen Tiefe getragen - und so vergieße ich eine Träne als Tochter die ich war und die ich bin - und weine arg - und fühle stark wie alte Wunden sich melden - Wunden die Narben sind - und ich vergieße eine weitere Träne wenn ich zum Ende des Buches die Rolle des Bruders in der Hauptfigur entdecke - ja auch ich bin eine Schwester - habe sogar nicht nur einen Bruder - habe eine Schwester - und auch einen Bruder den ich nie kennengelernt habe...

...und alles weint in mir - aber das ist ok - auch das braucht man mal - genau das macht einen aus - man kann nicht nur immer stark sein - und ich will es auch gar nicht - ich will schwach sein - und Tränen vergießen und sagen - dass Leben ist schwer und ich geh daran zugrunde...

In diesem Moment kommt mir ein Buch in den Sinn dass ich früher verschlungen habe und ich habe mich diesem Buch ebenso verbunden gefühlt - es erinnert mich auch sehr an den Fänger im Roggen und es erwähnt das Buch auch mehrmals - und mittlerweile gibt es auch Version als Film - aber ich rate zum Buch und zu folgendem Gedicht:


"Auf einem gelben Stück Papier
grün liniert schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es "Chops"
denn das war der Name seines Hundes
Und nur darum ging es
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und einen goldenen Stern
Und seine Mutter klebte es an die Küchentür
und las es seinen Tanten vor
Das war das Jahr
als alle Kinder mit Father Tracy in den Zoo fuhren
Und sie sangen mit ihm im Bus
Und seine Schwester kam auf die Welt
mit winzigen Zehennägeln und kahl
Und seine Eltern küssten sich oft
Und das Mädchen um die Ecke
schickte ihm eine Valentinskarte mit vielen "X"-en
Und er fragte seinen Vater was die "X"-e bedeuteten
Und sein Vater brachte ihn Abends ins Bett
Und war immer da, um das zu tun

Auf einem weißen Stück Papier
blau liniert schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es "Herbst"
denn es war gerade Herbst
Und nur darum ging es
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sagte, er solle präziser schreiben
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür
denn die war frisch gestrichen
Und die anderen sagten ihm
dass Father Tracy Zigaretten rauchte
Und sie in der Kirche fallen ließ
Und manchmal brannten sie Löcher in die Bänke
Das war das Jahr, als seine Schwester eine Brille bekam
mit dicken Gläsern und schwarzem Gestell
Und das Mädchen um die Ecke lachte ihn aus
wenn er mit ihr auf den Weihnachtsmann warten wollte
Und die anderen fragten ihn, warum seine Eltern sich oft küssten
Und sein Vater brachte ihn abends nicht mehr ins Bett
Und sein Vater wurde wütend, wenn er ihn weinend darum bat

Auf einem Blatt aus seinem Notizbuch
schrieb er ein Gedicht
Und er nannte es "Unschuld Eine Frage"
denn das war die Frage, die seine Freundin betraf
Und sein Lehrer gab ihm eine Eins
Und sah ihn lange und seltsam an
Und seine Mutter klebte es nicht an die Küchentür
denn er zeigte es ihr nicht
Das war das Jahr,
als Father Tracy starb
Und er erwischte seine Schwester,
wie sie hinterm Haus herumknutschte
Und seine Eltern küssten sich nicht mehr
Und schwiegen sich an
Und das Mädchen um die Ecke trug zu viel Make-up
sodass er husten musste, wenn er sie küsste
aber er tat es trotzdem, weil es das war, was man halt tat
Und um drei Uhr morgens brachte er sich ins Bett,
während sein Vater nebenan schnarchte

Auf einem Stück brauner Papiertüte
versuchte er sich an einem Gedicht
Und er nannte es "Absolut nichts"
denn nur darum ging es wirklich
Und er verpasste sich eine Eins
Und einen Schnitt in jedes Handgelenk
Und er klebte es an die Badezimmertür,
Denn er glaubte nicht,
dass er es noch bis zur Küche schaffen würde."
Stephen Chbosk -vielleicht lieber morgen-


Harte Zeilen und doch voller Gefühl - voller Seele  - wenn auch heftig - fühlen sich diese Zeilen wie ein alter Freund an - der mich mal begleitet hat und doch nicht mehr da ist - ich weiß um ihn - und weiß um meine eigene Zerbrechlichkeit - und doch gehe ich nicht wirklich zu Grunde - ich bleibe noch ne Weile und schreibe auch ab und an und lese - und vorallem lebe!

Tet Suwan

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